Neubau Sicherheits- und Rettungsstützpunkt Riet

FAQ

Haben Sie Fragen zum Projekt können sie uns diese gerne über das Formular einreichen: Neues FAQ
Die Antworten werden laufend auf dieser Seite publiziert.

Weshalb ist der Bau eines Sicherheits- und Rettungsstützpunkts notwendig?

Die Feuerwehrdepots in Vilters-Wangs, Sargans und Mels sind teilweise veraltet und entsprechen den einsatztechnischen Anforderungen nicht mehr. Insbesondere was die klare Trennung von sauberem und verschmutztem Einsatzmaterial betrifft. Zudem ist die Verteilung der Einsatzmittel über mehrere Standorte für die Führung und Logistik der Feuerwehr strategisch nicht mehr vertretbar und erschwert die Einsätze sowie die Materialbewirtschaftung. Hinzu kommen dringend notwendige Anpassungen an die Infrastruktur. Beispielsweise was die sanitären Anlagen und die Garderoben betrifft. Heute ziehen sich die Feuerwehrangehörigen in der Fahrzeughalle um. Eine klare Trennung der Frauen und Männer ist aufgrund der bestehenden Gegebenheiten nicht möglich. Im Depot Sargans herrschen weiter sehr enge Platzverhältnisse, welche das Einrücken erschweren.

Worin liegen die Vorteile eines Sicherheits- und Rettungsstützpunkts?

Mit dem Neubau eines Sicherheits- und Rettungsstützpunktes sollen die Logistik und die Arbeitsbedingungen verbessert, die Effizienz gesteigert und die Ausbildung optimiert werden. Der Zusammenzug der Einsatzmittel erlaubt der Feuerwehr eine Reduzierung des Fahrzeugbestandes und die langfristige Optimierung der Kosten. Wobei klar betont werden muss, dass im Fokus der Zusammenlegung der Depotstandorte die Sicherheit der Bevölkerung steht und nicht die Kostenoptimierung der Feuerwehr. Weitere Synergien können in der Zusammenarbeit und Nutzung der Infrastruktur mit Partnerorganisationen wie dem Zivilschutz, der Rettung sowie der Alpinen Rettung genutzt werden. Einerseits was die Räumlichkeiten für die Aus- und Weiterbildung betrifft, andererseits auch was die Infrastruktur für den Unterhalt der Fahrzeuge und Einsatzmittel angeht.

Was kostet der Neubau des Sicherheits- und Rettungsstützpunkt Riet?

Die Gesamtkosten des Bauprojekts belaufen sich auf knapp 25 Millionen Franken. Gemäss aktuellem Kostenteiler verbleiben für die Gemeinde Mels ein Kreditbedarf von rund 9,9 Millionen Franken, für Sargans von 6,5 Millionen Franken und für Vilters-Wangs 5,3 Millionen Franken. Die Kredite werden über die Feuerwehrersatzabgabe der drei Gemeinden finanziert. Die Investition in den Sicherheits- und Rettungsstützpunkt hat somit keine Auswirkungen auf den Steuerfuss. Die Gebäudeversicherung des Kantons St.Gallen beteiligt sich mit einem Beitrag von 2,3 Millionen Franken an den Investitionen für die Feuerwehr. Mit den Partnerorganisationen werden langfristige Mietverträge abgeschlossen.

Wer trägt die Kosten für den Neubau?

Die Kosten für den Neubau in der Höhe von knapp 25 Millionen Franken trägt der Zweckverband Feuerwehr Pizol. Sie wird Eigentümerin des Gebäudes. Die Rettung St.Gallen, der Zivilschutz sowie die Alpine Rettung werden langjährige Mietverträge abschliessen.

Müssen die Steuern erhöht werden?

Nein, die Investition belastet den Gemeindehaushalt nicht. Die Finanzierung erfolgt durch Beiträge von der Gebäudeversicherung des Kantons St.Gallen sowie durch die Feuerwehrersatzabgaben der Gemeinden Mels, Sargans und Vilters-Wangs.

Werden die Feuerwehrersatzabgaben erhöht?

Wer Feuerwehrdienst leistet, muss keine Feuerwehrersatzabgabe leisten. Alle anderen Einwohnerinnen und Einwohner sind zwischen dem vollendeten 20. und bis zum vollendeten 50. Altersjahr zu einer Ersatzabgabe verpflichtet. Diese liegt aktuell je nach Gemeinde bei 10 bis 20 Prozent der einfachen Steuer, maximal aber bei 350 Franken. Gemäss aktuellen Berechnungen kann es in der Gemeinde Mels zu einer Erhöhung von jährlich bis zu 100 Franken kommen und in der Gemeinde Vilters-Wangs könnte der Maximalbetrag auf bis zu 600 Franken angehoben werden. In der Gemeinde Sargans wird es voraussichtlich zu keiner Veränderung kommen.

Muss die Feuerwehrersatzabgabe in der Gemeinde Mels erhöht werden?

Die aktuellen Berechnungen zeigen auf, dass die Gemeinde Mels den Maximalbetrag voraussichtlich von 350 Franken auf 450 Franken erhöhen muss. Der Berechnungsansatz der einfachen Steuer wird voraussichtlich von 12 auf 17 Prozent erhöht. Die Feuerwehrersatzabgabe erhöht sich somit voraussichtlich um 0 bis 100 Franken.

Muss die Feuerwehrersatzabgabe in der Gemeinde Sargans erhöht werden?

Die aktuellen Berechnungen zeigen auf, dass die Gemeinde Sargans die Feuerwehrersatzabgabe voraussichtlich nicht erhöhen muss. Sie beträgt aktuell 10 % der einfachen Steuer des Einkommens und maximal 350 Franken pro Jahr.

Muss die Feuerwehrersatzabgabe in der Gemeinde Vilters-Wangs erhöht werden?

Die aktuellen Berechnungen zeigen auf, dass die Gemeinde Vilters-Wangs den Maximalbetrag der Feuerwehrersatzabgabe voraussichtlich auf 600 Franken erhöhen muss. Der Ansatz von 20 Prozent der einfachen Steuer des Einkommens bleibt hingegen unverändert.

Weshalb werden die Feuerwehrersatzabgaben in den drei Gemeinden voraussichtlich unterschiedlich stark angepasst?

Die Höhe der Feuerwehrersatzabgabe wird durch den Gemeinderat der jeweiligen Gemeinde festgelegt. Sie darf höchstens 20 Prozent der einfachen Steuer des steuerpflichtigen Einkommens betragen.

Weshalb soll der Sicherheits- und Rettungsstützpunkt im Gebiet Riet realisiert werden?

Das Gebiet Riet ist strategisch betrachtet der ideale Standort für den Sicherheits- und Rettungsstützpunkt. Er befindet sich Mitten im Einzugsgebiet, ist von allen Seiten her gut erreichbar und bietet die dafür notwendige Grundstücksfläche an. Bei der umfassenden Standortsuche wurden mehrere Optionen in den Gebieten Riet, Wolfriet und Wildriet geprüft. Als klare Best-Variante etablierte sich der nun gewählte Standort an der Bahnhofstrasse gegenüber dem Parkhotel. Von diesem Standort aus kann die Feuerwehr Pizol innerhalb weniger Minuten alle Gebiete fristgerecht erreichen. Die in der Feuerwehrkonzeption 2030 definierten Schutzziele werden eingehalten.

Können die geforderten Hilfeleistungsfristen vom neuen Stützpunkt aus eingehalten werden?

Die Schutzziele der Feuerwehrkonzeption 2030 geben vor, dass Gebiete mit geringen bis mittleren Risiken innerhalb von 15 Minuten erreichbar sein sollten und Gebiete mit mittlerem bis hohem Risiko innert 10 Minuten. Bei Ereignissen, in denen schwere Rettungsgeräte wie beispielsweise ein Hubretter benötigt werden, beträgt die vorgegebene Hilfeleistungsfrist 20 Minuten ab Alarmierung. Diese Hilfeleitungsfristen können ab dem Standort Riet eingehalten werden und wurden von der Gebäudeversicherungsanstalt des Kantons St.Gallen entsprechend bestätigt. Die GVSG betrachtet den Standort für den Neubau als ideal. Nebst dem neu zu errichtenden Sicherheits- und Rettungsstützpunkt sollen die Depots in Weisstannen und auf der Furt in Wangs weiterhin bestehen bleiben. Damit wird gewährleistet, dass Hilfsmittel für einen Brandeinsatz und einen Ersteinsatz bei Lawinenniedergängen oder Erdrutschen vor Ort vorhanden sind. Im Ernstfall könnten Feuerwehrangehörige je nach Situation mittels Helikopter zum Einsatzort geflogen werden.

Feuerwehrangehörige aus Sargans und Mels müssen einen viel weiteren Weg in Kauf nehmen, um bei einem Einsatz ins Depot zu gelangen und fahren womöglich am Einsatzort vorbei. Verlängert sich dadurch nicht die Hilfefrist?

Beim Einrücken in mehrere Depots besteht die Gefahr, dass Fahrer und Maschinisten fehlen und sich das Ausrücken der Feuerwehr dadurch verzögert. Mit dem Einrücken sämtlicher Feuerwehrangehörigen an denselben Ort wird sichergestellt, dass die Feuerwehr raschmöglichst an den Einsatzort ausfahren kann. Hinzu kommt, dass sich der gewählte Standort Riet Mitten im Einzugsgebiet der Feuerwehr Pizol befindet. Es werden künftig nicht mehr dieselben Personen zuerst im Depot sein, wie heute. Dafür verkürzt sich der Weg für andere. Vorstellbar ist zudem, dass die Feuerwehr einem Teil ihrer Angehörigen innerhalb des Sicherheits- und Rettungsstützpunkts flexible Büro-Arbeitsplätze anbietet. Dadurch könnten Feuerwehrangehörige ihre «Homeoffice»-Tage für ihren Arbeitgebers direkt im Depot verbringen und wären innert Kürze einsatzbereit.

Was passiert mit den alten Depots bei einem gemeinsamen Neubau?

Die veralteten Depots in Sargans und Wangs sollen aufgehoben werden. Im Depot Mels besteht ebenfalls ein Raum-Defizit. Für die gemeindeinternen Belange der Gemeinde Mels ist «ihr» Depot aber ideal gelegen. Es besteht deshalb die Absicht, dieses Depot für Gemeindezwecke umzunutzen.

Ist am neuen Standort mit Lärmemissionen zu rechnen?

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass in der Nähe des neuen Sicherheits- und Rettungsstützpunkts mit gewissen Emissionen (erhöhten Lärmemissionen) zu rechnen ist. Durch die sorgfältige Planung der Lärmschutzmassnahmen wurden diese möglichst gering gehalten.

Wie oft rücken die Feuerwehr und die Rettung ungefähr aus?

Die Feuerwehr Pizol leistete im vergangenen Jahr 2023 insgesamt 125 Einsätze. Sprich im Durchschnitt jeden dritten Tag einen Einsatz. Wobei die Feuerwehr nur bei einem Teil der Einsätze mit Sondersignal ausfahren muss. Die Rettung St.Gallen leistet ab dem heutigen Standort Sargans im Durchschnitt zwei bis drei Einsätze pro Tag. In den Nachtsunden werden die Martinshörner rücksichtsvoll eingesetzt. Die Anzahl der Ernstfalleinsätze der beiden weiteren Organisationen (Zivilschutz und Alpine Rettung) sind anzahlmässig vernachlässigbar. Zudem handelt es sich beim Zivilschutz und der Alpinen Rettung um keine Blaulichtorganisationen.

Weshalb wird ein gemeinsamer Sicherheits- und Rettungsstützpunkt von Feuerwehr, Rettung, Zivilschutz und Alpiner Rettung bevorzugt?

Ziel ist es, sämtliche Möglichkeiten der verbesserten Zusammenarbeit zu nutzen, die Rettungsorganisationen für die künftigen Herausforderungen weiterzuentwickeln und mit den geplanten Investitionen der Bevölkerung die grösstmögliche Sicherheit zu bieten.

Lohnt sich das gemeinsame Projekt auch finanziell?

Mit dem Neubau eines Sicherheits- und Rettungsstützpunktes werden die Logistik verbessert, Fahrten zwischen den einzelnen Depotstandorten unnötig und der Unterhalt der Einsatzmittel vereinfacht. Der Betrieb gestaltet sich als effizienter. Zudem kann die Zahl der Einsatzfahrzeuge reduziert werden. Dies bring einerseits Einsparungen bei der Beschaffung und andererseits im Unterhalt mit sich. Die Feuerwehr profitiert einerseits durch die Zusammenlegung ihrer heutigen drei Standorte an einen Standort, andererseits durch die partnerschaftliche Nutzung der neuen Infrastruktur mit den Partnerorganisationen. Insbesondere Nebenräume sowie Theorie- und Ausbildungsräume können gemeinsam genutzt werden. Hinzu kommt die gemeinsame Nutzung der Räumlichkeiten und Gerätschaften für kleine Unterhaltsarbeiten, die Reinigung von Fahrzeugen sowie weiterer Infrastruktur.

Wo sind heute die Rettung, der Zivilschutz und die Alpine Rettung untergebracht?

Die Rettung ist heute im Feuerwehrdepot in Sargans stationiert.

Der Zivilschutz ist temporär mit dem Einsatzmaterial in der Markthalle Sargans sowie in eine Zivilschutzanlage in Walenstadt untergebracht. Die Büroräumlichkeiten werden von der Gemeinde Mels im alten Rathaus zur Verfügung gestellt.

Die Alpine Rettung ist im Werkhof der Polizei in einer Garage untergebracht.

Wie sieht der Zeitplan bezüglich der Realisierung des Projekts aus?

Am 9. Juni 2024 finden in den politischen Gemeinden Mels, Sargans und Vilters-Wangs die Urnenabstimmungen bezüglich dem Baukredit für den zentralen Sicherheits- und Rettungsstützpunkt Riet statt. Falls die Stimmberechtigten aller drei Gemeinden den Baukredit genehmigen, können die weiteren Prozesse eingeleitet werden. Im Juni/Juli 2024 wird in der Gemeinde Vilters-Wangs der Sondernutzungsplan zur Mitwirkung aufgelegt. Im September 2024 soll das Teilzonenplanverfahren für die Umzonung von der Landwirtschaftszone in die Zone für öffentliche Bauten und Anlagen erfolgen. Parallel dazu wird bis im Herbst 2024 die Ausführungsplanung (Detailplanung, Vorbereitung Vergabeverfahren) erfolgen. Zudem ist vorgesehen im Herbst 2024 das Baubewilligungsverfahren zu starten. Im Idealfall soll mit dem Bau des neuen Sicherheits- und Rettungsstützpunkt im Winter 2024/25 begonnen werden. Ende 2026 soll der zentrale Sicherheits- und Rettungsstützpunkt im Idealfall bezugsbereit sein. Vorausgesetzt es kommt zu keinen Verzögerungen durch Einsprachen.

Was passiert, wenn eine oder mehrere Trägergemeinden der Feuerwehr Pizol «Nein» zum Sicherheits- und Rettungsstützpunkt sagen?

Dem Zweckverband Feuerwehr Pizol gehören die drei Gemeinden Mels, Sargans und Vilters-Wangs an. Damit der neue Sicherheits- und Rettungsstützpunkt im Riet in Wangs realisiert werden kann, müssen alle drei Gemeinden dem Baukredit zustimmen. Lehnt eine der drei Gemeinden die Realisierung des zentralen Sicherheits- und Rettungsstützpunkt Riet ab, kann das Bauvorhaben nicht realisiert werden. Der Zweckverband Feuerwehr Pizol wäre gezwungen nach alternativen Lösungen zu suchen, damit die Sicherheit der Bevölkerung nachhaltig gewährleistet werden kann.

Was passiert, wenn der neue Sicherheits- und Rettungsstützpunkt nicht gebaut werden kann?

Der Zweckverband Feuerwehr Pizol müsste einerseits unaufschiebbare Investitionen in die heutigen Depotstandorte in Sargans, Vilters-Wangs und Mels tätigen. Hinzu müsste eine neue Strategie für die mittel- und langfristige Entwicklung der Feuerwehr Pizol erarbeitet werden. Aktuell besteht insbesondere bezüglich der sanitären Anlagen, der Trennung von sauberem und verschmutzten Einsatzmaterial sowie der Aufteilung der Einsatzmittel an den verschiedenen Standorten dringender Handlungsbedarf. Ob Erweiterungen der Feuerwehrdepots an den einzelnen Standorten möglich sind, müsste abgeklärt werden. Bei einer dezentralen Lage würde sich die Situation bezüglich der Materialbewirtschaftung und des Unterhalts jedoch nicht verbessern. Jene Problematik würde für die nächsten Jahrzehnte mit grosser Wahrscheinlichkeit weiter bestehen bleiben.

Welche Alternativen könnten verfolgt werden?

Der Zweckverband Feuerwehr Pizol müsste nach dem Volks-«Nein» eine Auslegeordnung machen, analysieren weshalb der Baukredit abgelehnt wurde, die richtigen Schlüsse ziehen und eine alternative Vorlage ausarbeiten. Langfristig kann die Sicherheit der Bevölkerung nur gewährleistet werden, wenn in zeitgemässe und zweckdienliche Infrastruktur investiert wird. Einen konkreten Plan B gibt es nicht. Die nun vorliegende Variante ist aus Sicht des Zweckverband Feuerwehr Pizol die «Bestvariante», welche fundiert und unter Berücksichtigung zahlreicher Aspekte erarbeitet wurde und von der Gebäudeversicherung des Kantons St.Gallen mitgetragen wird.

Würde die GVSG auch die Sanierung und Erweiterung eines bestehenden Depotstandorts finanziell unterstützen?

Gemäss den Richtlinien der Gebäudeversicherung des Kantons St.Gallen unterstützt sie weder Sanierungen noch Neubauten in einzelnen Gemeinden. Subventionsbeiträge werden nur gesprochen, wenn mit der Investition ein neuer Sicherheits- und Rettungsstützpunkt realisiert wird, der mehreren Gemeinden dient. Subventioniert werden lediglich jene Flächen, die durch die Feuerwehr genutzt werden. Für das Projekt Sicherheits- und Rettungsstützpunkt Riet wurde ein Subventionsbetrag in der Höhe von 2,3 Millionen Franken in Aussicht gestellt. Depotneubauten werden längstens bis Ende 2025 subventioniert. Spätestens zu jenem Zeitpunkt muss ein vom Volk genehmigtes Projekt vorliegen. Ansonsten verfällt der Subventionsbeitrag gemäss dem neuen Feuerschutzgesetz vom 1. Januar 2021.

Wie hoch ist der Unterstützungsbeitrag der Gebäudeversicherung des Kantons St.Gallen?

Der von der Gebäudeversicherung St.Gallen in Aussicht gestellte Betrag beläuft sich auf 2,3 Millionen Franken. Subventioniert werden jene Räumlichkeiten und Infrastruktur, welche durch die Feuerwehr genutzt werden. Nicht subventionsberechtigt sind die Flächen, welche alleinig durch die Rettung, den Zivilschutz und die Alpine Rettung beansprucht werden.

Wie gross wird der zentrale Sicherheits- und Rettungsstützpunkt?

Die zu bebauende Parzelle ist 7'450 Quadratmeter gross. Das Raumprogramm des Projekts sieht für die Feuerwehr eine Fläche von gut 3'200 Quadratmetern für die Fahrzeuge, Einsatzzentrale, Mannschaftsräume und so weiter vor. Knapp 950 Quadratmeter werden durch die Zivilschutzorganisation beansprucht, 165 Quadratmeter durch die Rettung St.Gallen und gut 61 Quadratmeter durch die Alpine Rettung. Das Gebäude hat eine Länge von 64 Metern und eine Breite von50 Metern. Im Erdgeschoss befinden sich in erster Linie Einstellhallen sowie Garderoben, Waschräume, eine Fahrzeugwaschbox, eine Werkstatt und Erschliessungsräume. Im ersten Obergeschoss befinden sich Lager- und Technikräume, Einsatzzentrale, Schlafräume der Rettung, Aufenthaltsraum, Sitzungszimmer sowie «Fire-Office» (Home-Office der AdF) und im obersten Geschoss ein Theoriesaal mit Foyerraum, Büroräumlichkeiten Sitzungszimmer und eine Dachterrasse.

Weshalb wird nicht das ganze Dach mit einer Photovoltaikanlage eingekleidet?

Im Projekt enthalten ist eine Photovoltaikanlage, die den Eigenverbrauch des Sicherheits- und Rettungsstützpunktes abdeckt. Die weiteren Dachflächen sind so konstruiert, dass sie durch eine Photovoltaikanlage ergänzt und bewirtschaftet werden können. Möglich wäre eine Vermietung der Dachflächen an ein Stromversorgungs-Unternehmen. Mit der Vermietung der Dachflächen könnten Einnahmen für den Betrieb des zentralen Sicherheits- und Rettungsstützpunktes generiert werden. Die Anlage könnte alternativ durch den Zweckverband selbst erstellt und betrieben werden. Allerdings stellt sich die Frage, ob es Aufgabe der Feuerwehr Pizol ist, mit den Feuerwehrersatzabgaben in ein Energiegewinnungsprojekt zu investieren, dessen Strom sie nicht selbst bezieht.

Worin liegen die Vorteile eines zentralen Sicherheits- und Rettungsstützpunkt für die Feuerwehrangehörigen?

Die Mannschaft rückt näher zusammen, die Kameradschaft kann besser gepflegt werden. Zudem wird die Führung der Feuerwehr mit ihren rund 100 aktiven Feuerwehrangehörigen einfacher und übersichtlicher. Bis anhin war es so, dass nach Übungen einzelne Feuerwehrangehörige das Material in den verschiedenen Depotstandorten retablieren mussten und so am geselligen Teil nicht teilnehmen konnten. Gerade bei einer Milizorganisation kommt dem geselligen und gesellschaftlichen Zusammenhalt eine besonders hohe Wichtigkeit zu.

Ist die Investition in einen zentralen Sicherheits- und Rettungsstützpunkt ein Schritt zur Berufsfeuerwehr?

Mit der Investition in einen zentralen Sicherheits- und Rettungsstützpunkt wird die Milizfeuerwehr nachhaltig gestärkt. Heute sind der Kommandant sowie der Materialwart fix bei der Feuerwehr Pizol angestellt. Es ist denkbar, dass in Zukunft diverse Dienstleistungen für die Gemeinde aus dem ZV Feuerwehr Pizol angeboten werden. Rein finanziell betrachtet könnten sich die Gemeinden Mels, Sargans und Vilters-Wangs gar keine Berufsfeuerwehr leisten. Denkbar wäre jedoch, dass einzelne Feuerwehrangehörige in ihrem angestammten Beruf für ihren «privaten» Arbeitgeber von den Büroräumlichkeiten im Gebäude des Sicherheits- und Rettungsstützpunkts aus arbeiten – statt vom Homeoffice aus. Damit könnten die Tagesverfügbarkeit gestärkt und die Hilfeleistungsfristen verkürzt werden.

Besteht nicht die Gefahr, dass die Einsatzkräfte beim Einrücken im Stau stecken bleiben?

Der beabsichtigte Standort liegt mitten im Einzugsgebiet der Feuerwehr Pizol. Verschiedene Zufahrtsstrassen führen zum Sicherheits- und Rettungsstützpunkt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Strassen von allen Seiten her verstopft sind, wird als sehr gering beurteilt. Hinzu kommt, dass die bestehenden Lichtsignale «umfahren» werden können. Aufgrund der geographischen Verschiebung werden künftig andere Feuerwehrangehörige zuerst im Depot eintreffen, als dies heute der Fall ist. Der Vorteil des zentralen Depots ist hingegen, dass alle Fahrer und Maschinisten an denselben Ort einrücken und daher rascher die nötigen Spezialisten vor Ort sind und zum Schadenereignis ausrücken können.

Weshalb muss der neue Sicherheits- und Rettungsstützpunkt auf der grünen Wiese gebaut werden?

An den heutigen Depotstandorten steht für eine nachhaltige Entwicklung zu wenig Platz zur Verfügung. Hinzu kommt, dass die Hilfeleistungsfristen dann von einem einzigen Depotstandort aus nicht eingehalten werden könnten. Es müssten weiterhin mehrere Depotstandorte betrieben werden. Im Gebiet Riet hat der Zweckverband Feuerwehr Pizol zudem das Glück, dass die zu beanspruchende Parzelle im Besitz der Ortsgemeinde ist. Diese hat sich bereit erklärt, das Grundstück im Baurecht an den Zweckverband Feuerwehr Pizol zu verpachten.

Ändert sich durch den neuen Standort etwas an den Stützpunktaufgaben der Feuerwehr Pizol?

Nein, an den Stützpunktaufgaben wird sich aufgrund des Bezugs eines neuen Depotstandorts nichts verändern. Dies wurde mit der Gebäudeversicherung des Kantons St.Gallen abgeklärt. Der Feuerwehr Pizol wird weiterhin ein Hubretter zur Verfügung stehen. Zudem übernimmt sie weiterhin die Stützpunktaufgaben der Strassenrettung. Ein Ausbau der Stützpunktaufgaben wäre grundsätzlich denkbar.

Rechnet die Feuerwehr Pizol durch den Zusammenschluss der Depotstandorte mit Abgängen von Feuerwehrangehörigen?

Davon müssen wir nicht ausgehen. Wie die internen Informationsveranstaltungen und persönlichen Gespräche zeigen, unterstützt der allergrösste Teil der Feuerwehrangehörigen die Zentralisierung der Depotstandorte. Ein Teil der Feuerwehrangehörigen hat zudem in der Erarbeitung der Strategie mitgewirkt und erkennt die Vorteile, welche ein zentraler Sicherheits- und Rettungsstützpunkt mit sich bringt. Es ist aber nicht auszuschliessen, dass es dennoch zu einzelnen Abgängen kommen könnte. Erfahrungsgemäss können Veränderungen zu vorzeitigen Austritten führen. Insbesondere bei Feuerwehrangehörigen, die ihre Dienstpflicht bald erreicht haben.

Dient die Investition in den zentralen Sicherheits- und Rettungsstützpunkt auch der Rekrutierung von neuen Feuerwehrangehörigen?

Eine intakte Infrastruktur, passende Rahmenbedingungen und eine funktionierende Pflege der Kameradschaft können mitausschlaggebend sein, dass sich Einzelpersonen oder gar Gruppen für die Mitarbeit in der Feuerwehr entscheiden. Dem Zweckverband Feuerwehr Pizol ist es ein Anliegen den Feuerwehrangehörigen eine zeitgemässe Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Dazu werden geschlechtergetrennte Sanitäranlagen und Garderoben sowie ansprechende Aufenthaltsräume gezählt. Die Infrastruktur kann zusätzlich von der Jugendfeuerwehr genutzt werden. Diese dient uns, interessierten Jugendlichen das Feuerwehrhandwerk bereits in einer frühen Lebensphase näher zu bringen und das Interesse an der Feuerwehrarbeit zu wecken.

Würde die Infrastruktur des Feuerwehrdepots in Mels nicht noch jahrzehntelang genügen?

Das Depot in Mels ist das modernste und am besten ausgestatete Depot der Feuerwehr Pizol. Aber auch dieses ist in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr in allen Belangen den heutigen Anforderungen. Insbesondere was die Einsatzhygiene betrifft. Eine klare Trennung von sauberen und verschmutzten Einsatzmitteln ist nicht gegeben. Hinzu kommt, dass sich die Feuerwehrangehörigen in der Fahrzeug-Einstellhalle für den Einsatz umziehen müssen. Eine Trennung der Geschlechter ist ohne grössere Investition aus Platzgründen nicht möglich. Daher ist auch aus Melser Sicht die Investition in einen zentralen Sicherheits- und Rettungsstützpunkt sinnvoll. Zumal die Sanierung und Erweiterung eines bestehenden Depotstandorts einer Gemeinde nicht subventioniert würde. Der zentrale Sicherheits- und Rettungsstützpunkt im Gebiet Riet wird hingegen mit 2,3 Millionen Franken von der Gebäudeversicherung des Kantons St.Gallen gefördert.

Wie hoch werden die jährlich entstehenden Kosten nach Bezug des neuen Sicherheits- und Rettungsstützpunkts sein?

In den Jahren 2019 bis 2023 beliefen sich die Kosten, welche über die Feuerwehrersatzabgaben der drei Gemeinden gedeckt wurden, durchschnittlich auf knapp 880'000 Franken. Neu wird mit jährlichen Kosten von 1,7 Millionen Franken gerechnet. Die Mehrkosten erscheinen auf den ersten Blick als hoch. In der Entscheidungsfindung sollte hingegen berücksichtigt werden, dass die bestehende Feuerwehrinfrastruktur der drei Gemeinden den heutigen Anforderungen nicht mehr genügt. Bei einer Ablehnung des vorliegenden Projekts müssten am Standort Mels grössere Investitionen für zusätzliche Fahrzeugboxen, eine Waschanlage sowie die Umsetzung des Konzepts der Einsatzhygiene getätigt werden. Zudem müsste Raum für geschlechtergetrennte Garderoben und Sanitäranlagen geschaffen werden. Ebenfalls wäre für Sargans und Vilters-Wangs eine neue Einstellhalle zu erstellen. Damit könnten zwar die Mängel korrigiert werden, eine nachhaltige Entwicklung würde hingegen nicht erfolgen.

Können heimische Betriebe für die Realisation berücksichtigt werden?

Nach Möglichkeit Ja; Beschaffungsrichtlinien (Gesetz)

Die Grundstücke im Riet sind im Baugrund denkbar schlecht, warum wird trotzdem hier gebaut?

Strategisch am richtigen Ort; am Siedlungsrand; heutige Massnahmen (Pfählung) tragen ein Gebäude auch auf diesem Grund;

Warum wurde kein Untergeschoss geplant?

Beim Wettbewerb wurden auch Gebäude mit UG eingereicht; ausgewähltes kommt mit gleicher Grundfläche aus, Grundwasser wäre über der Sohle UG

Ist eine Erweiterung auf dieser Parzelle möglich?

Im Grundsatz Ja; Parzelle der OG hat eine Fläche von 18’600m2, Bedarf aktuell 7’450m2, Umzonung aktuell aber nur für ausgewiesenen Bedarf möglich

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